Dienstag, 11. Oktober 2016

Der Birnbaum auf dem Mühlberg in Waging am See

Jetzt hab ich schon so viele Beiträge über schöne Fleckerl und Kraftorte gemacht und dabei einen meiner  wichtigsten noch gar nicht gezeigt. Schon in meiner Kindheit, lange bevor ich überhaupt was von Orten der Kraft gehört hatte, gab er mir Halt und Schutz und Kraft. Hier bin ich ganz tief verbunden mit meinen Ahninnen. Hier hab ich meine Wurzeln, die müssen ganz schön stark sein, kein Sturm konnte mich umwerfen, auch wenn er noch so heftig war. Hier hab ich meinen Himmel, weit blickend. 

Hier ist mein Avalon. 






Avalon finden wir nicht, es findet uns.  Avalon ist nicht nur die Insel im Nebel. In Avalon darf von den Äpfeln der Weisheit gekostet werden und ist überall dort, wo wir dies tun. Wenngleich dies oft sehr schmerzhaft ist. Mein Avalon fand mich schon als Kind. Es hat kein Meer, aber vor gut hundert Jahren war es noch eine Halbinsel im See.  



Vor dem Mühlberger Kircherl steht ein kleiner Brunnen. Früher haben wir immer daraus getrunken. Wie fast immer an kraftvollen,  heiligen Orten gibt es eine Quelle. Das Wasser soll heilende Wirkungen haben und besonders bei Augenleiden helfen. Mit  der Zeit geriet dies in Vergessenheit und bei meinem letzten Besuch bin ich ganz schön erschrocken, als ich sah, dass der Brunnen nun verschlossen ist.





Es gibt, wie immer, mehrere Wege, die nach oben führen. Der mit den vielen Stufen wo die  Kreuzweg  Stationen dargestellt sind, eine Straße und der verschlungene durch den Wald. Letzterer ist mein Weg. 


Am Bach entlang, auf der Suche nach der Quelle, dass war in Kindertagen mein liebster "Spielplatz". Die Höhlen am lehmigen Berghang, mein erstes, eigenes Nest.







Marienbäume haben eine sehr lange Tradition Seit dem Jahre 1670 ist hier ein Wallfahrtsort. Ich bin mir aber sicher, dass hier schon viel länger ein Frauenkraftplatz ist, wo Wünsche gesendet und  Heilung und Segen empfangen, wird.  An der Nordwand der Kirche finden wir eine sitzende Maria mit Kind, Krone und Zepter. Die Gottesmutter, unter ihrem Sternenmantel konnten alle Göttinnen Unterschlupf  finden als sie von der Kirche nicht mehr verehrt werden durften.



Der Legende nach ist einer Magd hier die Gottesmutter in einem Birnbaum, erschienen. Der Birnbaum genauso wie die Quelle waren für das Erblühen des Wallfahrtsortes von großer Bedeutung. Fußleiden, Augenleiden, Frauenleiden, innere Krankheiten, wurden hier auf wundersame Weise geheilt. Oft wurde ein rotes Band oder ein Stück Stoff, an der Quelle zurückgelassen. So sollten die Krankheiten zurückgelassen werden.  Ein uraltes Ritual, welches man heute wieder häufiger sieht. Die Verehrung von Bäumen auch von Steinen oder Quellen,  stammt noch aus der vorchristlichen Zeit. Man hat dann dort, auf diesem "guten Grund" einfach eine Kapelle oder Kirche gebaut um die Menschen von der alten zur neuen Religion zu bringen.







Der Birnbaum hat eine ähnliche mythologische Bedeutung wie der Apfelbaum. Auch die Birne steht für Liebe und Sexualität. Die Birne symbolisiert dabei das männliche Prinzip, sie diente oft als Liebesorakel und Fruchtbarkeit. Bei den alten Griechen war die Birne Hera geweiht, sie galt als Beschützerin der Frauen.In über 300 Votivtafeln wird Maria vom Mühlberg für ihre "Wunder" gedankt. Die älteste Tafeln ist aus dem Jahre 1671. Die Bilder haben mich immer schon fasziniert, ich hab mir dann die Menschen und Geschichten dazu vorgestellt. 
























Auch heute noch bitten die Menschen Maria um Hilfe.














Wenn ich als Kind aus dem Fenster blickte, dann war es der Mühlberg, mit dem Untersberg dahinter, was ich sah. An dem Tag wo ich das Bild aufnahm, war es leider zu trüb um die Mittagsscharte und den Berg zu sehen. Tiefe Verbundenheit!





Unzählige Geschichten verbinden mich mit diesem Ort. Geschichten meiner Mutter, Großmutter,  Urgroßmutter. Ihre Geschichten und somit auch meine, denn wir sind für immer verbunden... Hier sammelten sie ihre Kräuter, hier tranken wir  von der Quelle....











Alle Texte (co) Karin Mayer - sofern es nicht anders gekennzeichnet ist. 
Wenn die Quellenangabe dabei steht, dürfen auch Auszüge aus dem Text geteilt und weiterempfohlen werden. Doch bitte immer mit Quelle und Link; 
Herzlichen Dank! 
Bildquelle: (co) Karin Mayer 
Bilder dürfen nicht kopiert und anderweitig verwendet werden! 















2 Kommentare:

  1. Liebe Karin,
    ein sehr schöner Ort, Natur pur, so mag ich das auch sehr.
    (Danke noch für die lieben Worte zu meinem Gedicht <3)
    Ich war in Waging einmal, ist aber schon über 30 Jahre her.
    Einen guten Tag und ich freue mich über mehr Kraftorte, die dir im Leben begegnen.

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  2. danke für den berührenden Beitrag!
    besonders gefällt mir "Avalon finden wir nicht, es findet uns"... sehr tröstlich und hoffnungsvoll!

    AntwortenLöschen

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