Freitag, 20. September 2013

Mabon - Tag und Nachtgleiche - Herbstanfang

Mabon, Tag und Nacht sind  im Einklang. Für einen kurzen Augenblick ist alles  im Gleichgewicht, was auch durch das astrologische Symbol der Waage, wo die Sonne zu Mabon steht, gekennzeichnet ist. Die Ernte ist eingefahren, es herrscht eine reiche Fülle, die Blätter tragen  ihre schönsten Farben. Das Leben zeigt sich nochmal von seiner  buntesten Seite. Nachts wird es aber auch schon wieder richtig kalt, der Sommer ist vorbei, es ist Herbst.
Mabon auch Alban Elued genannt, ist die Zeit um den 22. September rum, ein Sonnenfest und das Gegenstück zu Ostara. Alban Elued bedeutet "Licht des Wassers" oder auch "Licht über dem Wasser" Im Symbol des Sternzeichens Waage ist dies auch zu sehen. Die Sonne hat die Hälfte des Jahreskreises hinter sich und steigt hinab. Langsam bereitet man sich auf die dunklere Zeit vor.  Die Ernte ist nun abgeschlossen und wir erfreuen uns der Früchte Arbeit.  In einem großen Fest wird den Göttern  für den reichen Segen gedankt. Die Kirche hat dieses alte, keltische Fest als Erntedankfest oder Michaelifest übernommen. Michaelitag ist der 28. September. Michael ist der Erzengel, der Luzifer in die Unterwelt stößt. Dargestellt wird er mit Schwert und Waage. Er steht an der Schwelle zwischen Tod und Wiedergeburt und will für Ausgleich sorgen. Symbolisch erkennen wir hier das Sternzeichen Waage. 
 
Mabon aus dem walisischen steht für großer Sohn, er ist der Sohn von Madron, der Erdenmutter. Bei den Germanen wurde vor allem Thor für die Ernte gedankt. Noch heute gibt es den alten Brauch dreimal auf Holz zu klopfen, wenn wir Glück uns wünschen. Dies erinnert  an den germanischen Donnergott.  Als Zeichen der Verbundenheit mit den Naturwesen wurde in alten Zeiten ein Strauß aus Kornblumen auf dem Feld als Dank  für diejenigen, die uns bei der reichen Ernte unterstützt  haben, zurückgelassen. 
Ein bisschen ist der Herbst so wie das älter werden. Vieles hat man erreicht, viel Arbeit getan, nun kann man nochmal ein wenig genießen und viel Schönes entdecken. Die Früchte sind reif und uns steht eine reiche Fülle der Natur zur Verfügung. Die große Hitze weicht einem sanften goldenen Licht. Morgens sieht man schon eifrig die Nebelfrau ihre Tücher über die Täler und Seen ziehen. Aber noch sind Tag und Nacht fast gleich lang,  bald kommen aber  die Herbststürme. Dann gewinnt die Nacht an Zeit und Raum und  die Natur und wir mit ihr,  tauchen ein in die dunkle Jahreszeit. 
Wir können es jetzt der Natur gleichtun, indem wir mit unserer Aufmerksamkeit nach Innen richten und schauen, wo wir gerade nicht im Gleichgewicht sind. Was kann mir helfen, um in die Ausgewogenheit zu kommen? Bei einem Spaziergang, allein und schweigend, draußen in der Natur, bekommen wir symbolhaft die Antwort. Die kann sich in Dingen, Pflanzen, Bildern, Situationen ebenso zeigen, wie in Gefühlen, Gerüchen, Stimmungen, Erinnerungen.  
Zu Mabon feiern wir Erntedank. Die Wohnungen und Altäre werden herbstlich mit Früchten, Blumen, Blättern und Getreide in den schönsten Herbstfarben, wie orange, rot und braun, geschmückt. Mit Efeuranken, Weinlaub, Nüssen,  Kastanien, Bucheckern, Eicheln, bunten Blätter, Kürbissen und Mais das Haus und drumherum, dekoriert. Ährenkränze und Erntekronen werden geflochten und aufgehängt. Erntefeuer werden entzündet und um sie herum getanzt. Die Göttin wird nun zur alten Weisen. Der Sommer zum  Altweibersommer,  wo  Spinnweben von Tau  bedeckt fast mystisch uns verzaubern. 
Wir danken  aber nicht nur Mutter Erde für ihre Fruchtbarkeit, sondern auch all dem, was wir persönlich ernten konnten.  Was wir an neuen Erfahrungen machen durften und wo wir Hilfe und Unterstützung bekommen  haben. Und wie auch die Natur sich auf den kommenden Winter vorbereitet, machen wir das auch. Mir kam das gestern so in den Sinn, das entspricht auch genau aus astrologischer Sicht den beiden Zeichen, die um Mabon sind: Jungfrau und Waage.  Reinigung im Innen und Außen, dazu gehören auch unsere Gegenstände, die wir für Zeremonien und Rituale verwenden. Mit dem Blick fürs Wesentliche, trennt man sich nun von dem, was verbraucht ist. Auch was wir selbst nicht mehr mit uns rumschleppen wollen, können wir nun abgeben. Dazu eigenen sich ganz besonders der Jungfrau Neumond und der darauf folgende Vollmond, reinigen, auflösen, dann kann auch alles wieder fließen  und wir vertrauen uns dem  Fluss des Lebens an. Das Saatgut und alles andere, was wir im nächsten Frühjahr wieder brauchen, muss gut verstaut und gelagert werden.

Wusstet ihr, dass man dieses Fest auch Schwellenfest nennt? Meist blickt man ja mit Freude an den Sommer zurück und mit eher gemischten Gefühlen auf die kommende dunkle Jahreszeit. Bei mir ist es dieses Mal genau andersrum. So manches hab ich erkennen dürfen in diesem Sommer, manches war schmerzhaft, manches war schön. Jetzt fühl ich mich innerlich bereit, mit dem "richtigen Fuß" über die nächste Schwelle zu gehen. Im tiefen Wissen, dass die Dunkelheit nicht Zerstörung für mich bedeutet. Ich freue mich auf den Altweibersommer und auch oft trübe neblige Novembertage, auf heftige Herbststürme und reinigenden Regen, auf den modrigen Geruch verwelkter Blätter und Zeiten des Rückzugs, um neue Kraft zu bekommen.  Ich wünsche Euch allen, dass ihr mit dem richtigen Fuß über die Schwelle geht.
☽✩☾
Blessed Mabon

Text (co) Karin Mayer
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Bildquelle:Privat, pixabay.com
 

4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Fee, was für ein wundervoller Beitrag.Ich könnte stundenlang deine Ausführungen lesen. Auch *mein* Sommer hat mir heftig gezeigt, welcher Weg der richtige ist der meiner Seele gut tut und wer mit mir diesen Weg geht.Habe noch einige körperliche Beschwerden, die noch in den Griff zu kriegen sind. Die dunkle Zeit ist nicht so mein Freund, denn ich liebe die Sonne und Wärme...da ist es eher bedrückend für mich über Monate im Haus zu sein...ich weiß auch diese Zeit-Natur hat ihre schönen Seiten. Doch da muß ich mich schon sehr überwinden..
    Schönes Wochenende es grüßt Dich ganz lieb Manuela

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    1. ich sag Danke, meine Liebe <3

      es gfreit mi immer sehr, wenns meinen Lesern hier gefällt

      ja, im Herbst und Winter, da kann man schon auch mal den Blues bekommen. Gehört ja auch irgendwie dazu, wenn man das einfach akzeptiert (ja, ich weiß, das ist oft leichter gesagt) gehts einfacher. Trotz des Wetters immer viel raus gehen, damit das Vitamin D Depot immer wieder aufgefüllt werden kann

      ich schick dir a bisserl Sonne
      von <3 zu <3

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  2. Liebe Karin, mir geht es da wie dir. Ich liebe den Herbst und das "heimelige". Von draußen aus dem ungemütlich Kalten ins geborgene warme Haus zu kommen. Zu basteln, zu backen und sich einzukuscheln. Den Schritt über die Schwelle mach ich gerne! LG Sabine

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  3. Ich finde, jede Jahreszeit hat seine schönen Seiten, quasi wie im wahren Leben. Der Herbst beschert uns wohl so einige verregnete Tage und neblige dunkle Zeiten, doch dann sitze ich in der Freizeit auch gern vor unserem Kamin und schmökere in meinen Büchern. Oder sitze mit Kerzenschein und meinem Mann vor dem Fernseher. Und wenn der Herbst sich von der schönsten Seite zeigt, schlendere ich gern meist in Begleitung irgendwo in der Natur entlang.
    SG Sandra

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